Die Meinungsfreiheit in Sarkozys Frankreich

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Wie es aktuell um die Meinungsfreiheit in Sarkozys Frankreich bestellt ist, macht eine Geschichte deutlich, die gestern unter anderem von der Tageszeitung Libération berichtet wurde.

Jérôme Bourreau-Guggenheim, Angestellter des Fernsehsenders TF1 (früher mal öffentlich-rechtlich, inzwischen privat), hat sich am 19. Februar in einer E-Mail (mit seiner privaten E-Mail-Adresse als Absender) an seine Abgeordnete Françoise de Panafieu gewendet, um seine Kritik gegen das geplante Hadopi-Gesetz zu äußern. Frau de Panafieu hat die E-Mail an das Kulturministerium weitegeleitet, und das wiederum an den Chef des Fernsehsenders. Am 16. April wurde Jérôme Bourreau-Guggenheim entlassen –­ »wegen starker Differenzen mit der Strategie« des Senders (« pour divergence forte avec la stratégie »).

Ja, wenn es um den Schutz des »geistigen Eigentums« geht, ist jedes Mittel recht. Aber ganz abgesehen vom Inhalt des Gesetzes: Die Geschichte zeigt, wie wenig die Meinungsfreiheit im Lande von »Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit« heute noch wert ist.

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Kategorien Urheberrecht, Politik